ÜBER UNS | Geschichte
Im Oktober 1959 entstand unter der Leitung von Gerhard Bronner in den Räumlichkeiten des heutigen stadtTheaters das „Neue Theater am Kärntnertor“. Schon der Name des Theaters war Programm, erinnerte er doch an das ursprüngliche Kärntnertortheater, das 1709 ungefähr an der Stelle des heutigen Hotel Sacher erbaut und zunächst vom damaligen großen Volksschauspieler Joseph Anton Stranitzky geführt wurde. 1761 bei einem Brand zerstört wurde die Bühne 1763 neu aufgebaut und als “kaiserliches Hoftheater“ wieder eröffnet.
Die grandiosen Erfolge des Kabarett-Ensembles um Gerhard Bronner, Helmut Qualtinger, Carl Merz, Georg Kreisler, Michael Kehlmann, Peter Wehle und Louise Martini waren vorprogrammiert. Bronner schrieb in dieser Zeit legendäre Stücke wie „Der g’schupfte Ferdl“, „Der Halbwilde“, „Der Bundesbahnblues“ oder „Der Papa wird’s scho richten“. Doch interne Streitigkeiten führten bald — und zwar 1961 - zur Auflösung des Ensembles.
Bronner machte dennoch weiter. Einerseits holte er die Grazer Kabarett-Truppe „Würfel“ mit dem Programm „Weh dem, der rügt“ an sein Haus. Andererseits ließ er damals weitgehend Unbekannte wie Herwig Seeböck, Peter Lodynski, Dolores Schmidinger, Marianne Mendt, Felix Dvorak oder Lore Krainer seine Bühne erobern. Sie alle wurden später Publikumsmagneten.
Doch 1966 schloss Gerhard Bronner die Bühne. Erst 1973 wurde das Haus dann wieder zur regelmäßig bespielten Bühne. Zwei Truppen teilten sich bis 1977 die Spielspätte: Hans Gratzers „Werkstatt“ und Dieter Haspels „Cafétheater“ (später in „Ensemble Theater“ umbenannt). Geboten wurde u.a. eine Auseinandersetzung mit Bertolt Brecht (z.B. "Im Dickicht der Städte", "Baal") und die kritische Aufarbeitung von Klassikern, wie etwa "Germinal" nach Emile Zola.
1978 wurde die „Kleine Komödie“ unter der Leitung von Helmut Siderits eröffnet. Siderits spezialisierte sich auf internationale Boulevardkomödien. Einer der größten Erfolge wurde „Die Mausefalle“ von Agatha Christie. Immer wieder konnte Siderits für sein Haus Publikumslieblinge wie Gusti Wolf, Peter Minich, Gunther Philipp, Cissy Kraner, Judy Winter, Waltraut Haas oder Erwin Strahl verpflichten. Doch 2003 musste Siderits seine Bühne, die zunehmend mit Auslastungsschwierigkeiten und Finanzproblemen zu kämpfen hatte, schließen
Im Jahr 2004 folgte Anita Ammersfeld als Leiterin des nunmehrigen „stadtTheater walfischgasse.“ Sie führte eine grundlegende Modernisierung des Theaters und seiner Räumlichkeiten durch. Das stadtTheater mit dem theaterCercle als zusätzliche Spielstätte und Ort der Begegnung nahm im Frühjahr 2005 mit der aufsehenerregenden Eröffungsproduktion „Freunde, das ist lebenswert!“ von Charles Lewinsky, seinen Betrieb auf.